17. September 2015
Kronberg.
„Es ist ein Riesending“, sagt Anke Wenderoth über den Herbstmarkt 2.0, nachdem der Alltag – von den derzeitigen Baustellen einmal abgesehen – wieder in die Altstadt Kronbergs eingezogen ist. Das Mitglied des Veranstalter-Teams vom Bund der Selbstständigen (BDS) meint damit nicht nur „kronberg|er|leben“, sondern auch die Arbeit und Organisation, die dahintersteckt. Die TZ bat sie um eine erste Bilanz.
Regen verjagt Besucher
„Das Fazit fällt erst einmal positiv aus. Ich finde, es gab wieder viel zu erleben, wir konnten schöne Sachen präsentieren.“ Allein, phasenweise machte der Regen dem BDS zu denkbar ungünstigen Zeitpunkten einen Strich durch die Rechnung. Am Samstagabend trieb er viele Besucher früher nach Hause als in den Vorjahren. Am Sonntagmittag führte er dazu, dass die kulinarische Meile mit den Essensständen ausgerechnet zur Mittagszeit nicht so stark wie erhofft angesteuert wurde. Insgesamt war der Markt gut besucht, aber: „Es war alles so organisiert, dass noch viel mehr hätten kommen können“, so Wenderoth.
Ein Hauptziel der Organisatoren, die Altstadt zu beleben, sei „sehr gut gelungen“. Auch die Oldtimer-Rallye in der Hainstraße sei eine erfolgreiche Geschichte gewesen, die für das Konzept spreche, verschiedene Höhepunkte an unterschiedlichen Standorten zu bieten. Dazu haben auch die „Lange Kronberger Genusstafel“ und die Ausbildungsbörse gezählt, über die sich die Teilnehmer positiv geäußert hätten.
Lücken im Programm
Die Bühne an der Zehntscheune fand ebenfalls ihr Publikum, wenn Programm geboten wurde. Wenn. Ein ärgerliches Problem für jeden Veranstalter sind Teilnehmer, die weder erscheinen noch absagen – und das, obwohl sie bereits sogar ihre Gebühr bezahlt haben. Das führte vereinzelt zu Lücken im Bühnenprogramm oder der Standbesetzung entlang der Gassen.
Ob es bereits Erkenntnisse gibt, die künftig berücksichtigt werden sollten? „Wir sind eindeutig auf Sponsoring angewiesen“, antwortet Wenderoth. Hier sollen weitere Partner gefunden werden, mit den Teilnahmegebühren allein sei der Herbstmarkt 2.0 nicht zu finanzieren. Persönlich hält sie darüber hinaus die Stadthalle für eine „tolle Plattform für Dienstleister“. Hier könne sie sich vorstellen, die Freiberufler noch besser einzubinden, etwa in Form eines Forums, wie es die Gesundheitsbranche im vergangenen Jahr hatte.
Nach dem dritten Herbstmarkt mit neuem Konzept stellt sich auch die Frage, ob der eingeschlagene Weg der richtige ist. „Ja“, findet Wenderoth. Sie würde sich noch mehr Zeit für die Planung wünschen, doch wird sie vom gesamten Orga-Team ehrenamtlich und neben dem originären Broterwerb gestemmt. „Im Blickpunkt sollte das große Ganze stehen“, sagt sie und verweist auf die Nachbesprechung zum diesjährigen Herbstmarkt 2.0 am Dienstag, 29. September, um 19.30 Uhr im Posthaus am Berliner Platz.