15. September 2014
Zeigen was man draufhat
Taunuszeitung 15.09.20
Sport, gutes Essen, viele neue Kontakte, Informationen, Spiel und Spaß für die Kinder; der Herbstmarkt, nun „Kronberg/er/leben“, bot für jeden etwas. 117 Handwerker, Händler, Vereine und Gastronomen ausschließlich aus Kronberg haben ein buntes Fest gestaltet.
Kronberg.
Susanne von Engelhard vom Bund der Selbstständigen (BDS) ist mehr als zufrieden: Gemeinsam mit Christof Wilms und Anke Wenderoth organisiert sie den Kronberger Herbstmarkt in seiner Neuauflage „Kronberg erleben“ bereits zum zweiten Mal und freut sich über einen erneuten Teilnehmerrekord von 117 Gewerbetreibenden, Vereinen und Institutionen ausschließlich aus Kronberg.
Die festlich eingedeckte „lange Kronberger Genußtafel“ gehört am Sonntag zu den Attraktionen. Sie zieht sich unter den gesamten Arkaden des Berliner Platzes entlang und bietet 200 Gästen Platz. „Die Karten waren nach wenigen Tagen ausverkauft“, berichtet Engelhardt. Das festliche Menü hat dieses Jahr das Posthaus gemeinsam mit dem Veranstaltungsservice Weigand, Weinberg Kronberg und der Konditorei Marmelina gestaltet.
Im Recepturhof sorgte gestern unter anderem die Band „Swing on fire“ für mediterrane Stimmung. Die Mischung aus Gypsy Swing, Latino Jazz und französischen Chansons war genau das Richtige für eine kleine Pause vom Trubel. Trotz Understatement des Sängers: „Jetzt kommt wieder was Schönes“, kündigte er den nächsten Bolero an.
In der Hainstraße stand am Wochenende die Bewegung im Vordergrund: Tennis und Basketball konnten dort ausprobiert werden, Yoga- und Tanzdarbietungen weckten die Neugierde der Besucher.
Durchfahrt der Oldtimer
Auf der Bühne nahmen gestern Simone Seif und Marc Weigelt von der Band „She’s hearing voices“ Platz – die AKS-Band „vielleicht Anna“ war verhindert. Mit Simone Seifs ausdrucksvoller Stimme und Marc Weigelts Akustikgitarre sorgten sie für rockige Untermalung auf der Bewegungsmeile.
Dort konnten die Besucher am Samstag eine Premiere erleben: Im Zuge der ersten „Klassik Tour Kronberg“ passierten dort die Teilnehmenden Oldtimer die Hainstraße. Einen Teil, zwischen zwei Lichtschranken, galt es, in exakt neuen Sekunden zu durchfahren. Da die Fahrer anhalten und sich konzentrieren mussten, erlebten die Zuschauer die Fahrzeuge aus nächster Nähe. Darunter übrigens auch VW-Busse, einer sogar mit Wohnwagen. Auffällig am Samstag: Der große Anteil von Jugendlichen, die in der Kronberger Altstadt unterwegs waren. Die nutzten die Ausbildungsplatzbörse in der Stadthalle und im Handwerkerdorf am Berliner Platz. Der Platz war eines der Zentren des neuen Herbstmarkts. Hier ließen nicht nur die Handwerker ihr Können aufblitzen, hier war teiweise auch das Geschick der Besucher gefragt: So gab es spannende Familienduelle am „heißen Draht“ zu beobachten, den Peter Schimanski extra anlässlich von „Kronberg/er/leben“ aus zehn Metern Kupferrohr gebogen und gebaut hatte. Wer dort bestehen wollte, brauchte eine ruhige Hand. Die jüngsten Besucher hatten viel Spaß, einen großen Sandhaufen mit Plastikbaggern umzuschichten.
Auch der Recepturhof und die Straßen der Altstadt waren gut frequentiert. In der Zehntscheue präsentierten sich die Kirchengemeinden der Stadtteile, drinnen konnten Besucher Engel basteln, vor der Tür konnte man sich als Kronberger (B)-Engel fotografieren lassen.
Das gesamte Programm war kaum zu bewältigen, nicht jeder entwickelte den Ehrgeiz, bis zur Burg hinaufzusteigen, um dort Kaffee und Kuchen zu genießen. Dort spielten gestern Nachmittag noch einmal die koreanischen Musiker, die bereits am Samstagnachmittag im Handwerkerdorf getrommelt und getanzt hatten.